Danäergeschenk

Danäergeschenk

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Da|na|er|ge|schenk 〈n. 11
1. unglückbringendes Geschenk (wie das Trojanische Pferd)
2. 〈umg.〉 unwillkommenes Geschenk
[zu Danaer, Bezeichnung der Griechen bei Homer]

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Da|na|er|ge|schenk, das; -[e]s, -e [nach lat. Danaum fatale munus = verhängnisvolles Geschenk der Danaer (nach Seneca); Danaer < griech. Danaoi̓ = bei Homer Bez. der Griechen; bei dem Geschenk handelt es sich um das den Trojanern von den Griechen überlassene Trojanische Pferd] (bildungsspr.):
etw., was sich für den, der es als Geschenk o. Ä. bekommt, als unheilvoll, Schaden stiftend erweist; Unheil bringende Gabe.

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Danaergeschenk
 
Als »Danaergeschenk« bezeichnen wir ein Geschenk, das für den Empfänger zunächst etwas Erwünschtes darstellt, sich dann aber als fragwürdig oder gar unheilvoll erweist. Der Ausdruck geht auf eine Stelle im 2. Gesang der »Äneïs« von Vergil (70-19 v. Chr.) zurück: Quidquid id est, timeo Danaos et dona ferentes. (»Was es auch sei: Ich fürchte die Danaer, auch wenn sie Geschenke machen.«) In der Tragödie »Agamemnon« von Seneca (4 v. Chr. bis 65 n. Chr.), in der ebenfalls der Kampf um Troja geschildert wird, findet sich die Formulierung: Danaum fatale munus (»verhängnisvolles Geschenk der Danaer«). Die Danaer (= die Griechen), die Troja belagert hatten, waren zum Schein abgezogen und hatten am Strand vor der Stadt ein hölzernes Pferd zurückgelassen. Vergebens versuchte der Priester Laokoon die Trojaner vor diesem »Geschenk der Danaer« zu warnen. Man schaffte es in die Stadt, und aus seinem Bauch kam eine Schar Krieger der Danaer hervor, die die Stadt zu Fall brachten. - Auch der Ausdruck »Trojanisches Pferd« wird in der oben angegebenen Bedeutung als Zitat verwendet.

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Da|na|er|ge|schenk, das [nach lat. Danaum fatale munus = verhängnisvolles Geschenk der Danaer (Seneca, Agamemnon); Danaer < griech. Danaoí = bei Homer Bez. der Griechen; bei dem Geschenk handelt es sich um das den Trojanern von den Griechen überlassene Trojanische Pferd] (bildungsspr.): etw., was sich für den, der es als Geschenk o. Ä. bekommt, als unheilvoll, Schaden stiftend erweist; Unheil bringende Gabe: diese Waffenlieferungen sind ein D.; Doch der heilige Demotrios aus der Münchener griechisch-orthodoxen Kirche erwies sich als typisches hellenistisches D. (Prodöhl, Tod 176).

Universal-Lexikon. 2012.

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